Wichtige Fragen und Antworten

Beweggründe zur Entwicklung der Adhäsionstherapie

 

 

“Wieso haben Sie ein neues manuelles Therapieverfahren entwickelt?“

„Die meisten manuellen Schmerztherapieverfahren werden zum Teil mit sehr kraftvollen Techniken ausgeführt. Auch wenn ein gewisser Erfolg nicht wegzudiskutieren ist, verschrecken die exzessiven Techniken aus meiner Sicht zu viele Patienten und manche verlieren das Interesse an der Therapie. Mir war es wichtig eine Therapiemethode zu entwickeln, die die Mehrheit der Patienten anspricht und nicht so polarisiert. Ich wollte es für meine Patienten insgesamt angenehmer gestalten!“

 

 

„Ist diese Methode komplett schmerzfrei?“

„Nein, das wäre zu schön! Gerade wenn man die exakte Stelle palpiert, verspürt der Patient am Anfang häufig einen „brennenenden“ oder „zwiebelnden“ Schmerz, da unsere Techniken aber nur mit sanftem, höchstens moderatem Druck, so lange ausgeführt werden, nämlich bis die Adhäsion „schmilzt“, geht mindestens das letzte Drittel der Behandlung mit einer angenehmen Entspannung einher. Das heisst, der Patient ist dabei, wenn sich die „Schmerzzone entspannt und löst“!“

 

 

„Was ist überhaupt eine Adhäsion?“

„Wir verwenden den Begriff -„Adhäsion“- eher aus biologischer, sagen wir geweblicher, myofaszialer Sicht. Er soll einen Oberbegriff darstellen. Synonyme können zum Beispiel, Verspannung, Dichte, Spasmus, Verklebung, Triggerpunkt, etc. sein. Patienten verwenden gern unterschiedliche, umgangssprachliche Beschreibungen, wie z.B. „ Das ist mein Schmerzpunkt!“, „Das ist alles zu kurz!“ , „Da sitzt der Krampf!“ oder „Hier ist meine Blockade!“ Aus unserer Sicht meinen alle das gleiche!

 

 

„Wie sieht eine Adhäsion aus?“

„Das wüsste ich auch gern! Die Bildgebung ist leider noch nicht soweit, aber tasten kann man sie im Grunde sehr gut, denn der Patient hilft mit! Er sagt, wo der Schmerzbereich anfängt und wo er endet, kombiniert mit unserer Palpation ist dies ein effektives Werkzeug! Mitunter sind die „Verspannungen“ klein und linsenförmig, manchmal wie ein holpriger Kaugummi, dann wieder großflächig und machmal wie eine dünne Bandnudel. Es kann sein, dass Sie in verschiedenen Ebenen lokalisiert sind, das heißt oberflächlich , bis tief „versteckt“. Mit ein bisschen Übung, sollte das kein großes Problem sein, sie aufzuspüren!“

 

 

 

„Warum haben Sie sich so viele verschiede Methoden angeschaut?“

„Die Überlegung ist ganz einfach! Es muss eine Verbindung zu allen Modellen geben! Wenn verschiedene Therapieverfahren einen bestimmten Erfolg versprechen, dann müssen es Komponenten sein, die alle Methoden -aus myofaszialer Sicht- mit einander verbinden- es ist Gewebeverformung! Die moderate Verformung von betroffenem Gewebe- die Adhäsion- am richtigen Ort!! Sei es durch Krankengymnastik, die die Adhäsion zufällig löst, andere Körpertherapien- wie Yoga, eine Wärmflasche am richtigen Ort, osteopathische Techniken in der richtigen Zone, usw. Natürlich gibt es eine einfache Lösung, um hier das Maximum an Wirkung zu erzielen und diese Erfolgsparameter nutzen wir in der Adhäsionstherapie. Das erlernen wir unseren Therapeuten auf einfachste Weise in unseren Workshops. Dies ist Wesentlicher Bestandteil der Adhäsionstherapie- genial banal!“

 

 

„Was ist das besondere an den Techniken der Adhäsionstherapie?“

„Es kommen vereinfacht ausgedrückt bestimmte Massagehandgriffe - „Präzisionstechniken“ - zum Einsatz, die eine Verwringungskomponente beinhalten. Ganz wichtig ist, dass man die exakte Stelle - die Adhäsion- sucht und findet, dass man abhängig von der anatomischen Struktur eine gute Technik anwendet und solange moderat verformt, bis sich - im Idealfall- alles entspannt. Fertig! Es sind banale Grundtechniken, die von jedem geübten Therapeuten überall eingesetzt werden können! Ich verstehe es als Basistherapiemethode. Recht gut zu vertragen, schnörkelos effizient und irgendwann sehr angenehm."

 

„Was ist dann der Unterschied zur Klassischen Massagetherapie oder anderen Therapieverfahren?“

„Bei uns geht es nicht darum in einer strikten Reihen- oder Strichfolge Muskelpartien „durchzukneten“, Punkte zu drücken oder der Körpersprache mit einer bestimmten Technik zu folgen, sondern unsere Therapiemethode konzentriert sich ausschließlich auf das Finden und Lösen der Adhäsion. Bei der einfachen Massage ist man aus meiner Sicht zu oft am falschen und zu selten am richtigen Ort. So bleibt häufig der gewünschte Effekt aus.“

 

„Ist die Adhäsionstherapie nur eine Schmerztherapie?“

Viel mehr! Wir konnten regelmäßig beobachten ,dass nicht nur Schmerzen verschwanden und sich die Beweglichkeit verbesserte, sondern das uns unsere Patienten mitteilten, dass unklare vegetative Symptome , wie Herzstolpern, Druck im Brustkorb und Unruhe oder sogar unklare Störungen der Sinne verschwanden, wie zum Beispiel, diesiges Sehen, Kopfdruck oder Schwindel. Hierzu muss aber noch viel geforscht werden, aber der Anfang ist gemacht!“

 

„Kann man Adhäsionstherapie mit anderen Therapien kombinieren?“

„Natürlich! Das ist absolut wünschenswert! Wir haben tolle Ergebnisse mit interdisziplinärerer Zusammenarbeit erzielen können, sei es im Rehasportbereich, anderen Körpertherapien, der Schulmedizin, Psychologie oder Ernährungswissenschaft. Da sollte und darf es keine Barrieren geben!“

 

„Gibt es Grenzen in der Adhäsionstherapie?“

„Die gibt es überall! Es geht eher darum klug zu erkennen, Symptome anders zu interpretieren. Auch muss man anmerken, dass uns gravierende Komorbiditäten klare Grenzen aufzeigen, weshalb hier interdisziplinäre Zusammenarbeit umso wichtiger ist!“

 

„Was ist als nächstes geplant?“

„Wir möchten unser einfaches Therapieverfahren natürlich neugierigen Kollegen vorstellen und beibringen und die Adhäsionstherapie stets weiterentwickeln, denn es gibt gigantisch viel Arbeit und tolle Fälle zu lösen!
Ausserdem ist es wichtig, Studien abzuhandeln, um die Wirkungsweise näher zu beleuchten. Da sind wir schon in der Planung, aber das wird noch etwas Zeit brauchen. Wir halten Sie auf dem Laufenden!“

 

„Noch was zum Schluss?"

„Ich möchte allen wissbegierigen Therapeuten sagen, dass eine gute bodenständige Schmerztherapie nicht schwer zu erlernen ist! Ich hoffe und wünsche mir, dass wir einigen Therapeuten „Behandlungsfrust“ nehmen und viellicht ein Stückweit Unbekümmertheit zurückgeben können. Und wenn es gelingt, dass unseren Therapeuten die Arbeit Spass macht, es unseren Patienten besser geht, dann wäre ich zufrieden- ein machbares Ziel!…“

Stand 20.08.2018

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